„Heidi – Die Legende vom Luchs“

(Deutschland, Spanien, Belgien/ 78 Minuten/ Start in Deutschland: 26. 06. 2025)

Kinderbuchklassiker fürs 21. Jahrhundert neu interpretiert. – Wieder mal Heidi. Wieder mal als Animationsfilm. Wieder mal die bekannte Story? Nein. Der deutsche Regisseur Tobias Schwarz und der britische Drehbuchautor Rob Sprackling haben sich einiges einfallen lassen. Da treten die bekannten Figuren auf: die achtjährige Heidi, der Alm-Öhi, ihr Großvater hoch droben in den Bergen, und Freund Peter. Die Story aber stammt nicht aus einem der vor bald 150 Jahren herausgekommenen zwei Heidi-Bücher von Johanna Spyri und wurde auch noch in keiner der bisherigen Kino- und TV-Adaptionen erzählt: Heidi und Peter finden ein Lux-Junges hilflos im Wald. Sie starten eine Rettungsaktion. Wozu Tierliebe allein nicht ausreicht. Denn ein profitsüchtiger Geschäftemacher ist schuld an der Not des kleinen Wesens. Der gewissenlose Typ bedroht die Bergwelt, also Mensch und Tier, die Felsen und Bäche, den Pflanzenreichtum. Heidi & Co. brauchen ziemlich viel Mumm, um dagegen anzugehen.

   Der Animationsfilm ist gefällig gestaltet, setzt auf Spannung, Gefühl und die Liebe zur Natur. Das wirkt erfreulicherweise nie aufgesetzt. So bleibt viel vom Geist der literarischen Vorlage erhalten. Großer Unterschied: Die Heidi dieses Films tritt selbstbewusst auf, lässt sich nicht von Konventionen einschüchtern, von Männern schon gar nicht. Das ist erfrischend – und weil nie aufdringlich auch sehr wirkungsvoll.

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