„Die Barbaren – Willkommen in der Bretagne“

(Frankreich, 104 Minuten/ Start in Deutschland: 26. 06. 2025)

Culture-Clash-Komödie mit Grips und leisen Tönen. – Schauspiel-Star Julie Delpy („Before Sunrise“) führt seit knapp zwei Jahrzehnten gern auch Regie. Besonders gelungen „Zwei Tage Paris“, ihr Regie-Debüt 2007, eine bissige Gesellschaftssatire. Ihre neueste Kino-Komödie ist nicht ganz so kraftvoll, hat aber durchaus Pfiff. Anfangs sieht’s so aus, als geriete die Story von den Provinzlern, die gern Gutes tun wollen und dann auch ziemlich Böses unternehmen, recht platt und vorhersehbar: Statt der erwarteten Flüchtlinge aus der Ukraine kommt eine syrische Flüchtlingsfamilie. Und damit erwachen bei manchen Einheimischen Vorurteile, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit. Womit es zu einigen Komplikationen kommt, ausgelöst durch menschliche Dummheit, die bekanntlich nicht auszurotten ist …

   Julie Delpy setzt auf Ironie und Sarkasmus. Erfreulicherweise setzt der Film dabei nicht auf vordergründige Pointen und altbekannte Witzchen, wie etwa die „Monsieur Claude“-Reihe. Es wird denn auch im Erzählton von Szene zu Szene härter und ernsthafter. Das Lachen bleibt einem oft im Halse stecken. Das ist klug und wirkungsvoll. Schauspielerisch glänzen vor allem Julie Delpy selbst als beflissene Demokratin, die am liebsten allüberall und jederzeit helfen würde, und Sandrine Kiberlain als deren beste Freundin, die ein recht schweres Päckchen an persönlichen Problemen mit sich herumschleppt. Man geht weniger amüsiert denn nachdenklich nachhause.

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