(Deutschland, Kanada, Italien, Palästina, Katar, Jordanien, Saudi-Arabien/ 124 Minuten/ Start in Deutschland: 13. 11. 2025)
Überaus leise und deshalb sehr intensiv. – Ein Mann im Abseits: Munir (Georges Khabbaz) aus Syrien haust in Hamburg. Er weiß sich in Sicherheit. Finanziell ist der Schriftsteller gut abgesichert. Er kennt keine offenkundige existentielle Not. Aber er fühlt sich verloren. Die Heimat fehlt ihm. Er ist nicht daheim. Das Gefühl des Fremdseins drückt ihn nieder. Er denkt an Suizid. Auf einer der Halligen im nordfriesischen Wattenmeer will er aus dem Leben scheiden. Doch die wortkargen Begegnungen mit der Pensionswirtin Valeska (Hanna Schygulla), deren Sohn Karl (Tom Wlaschiha) und einigen anderen schenken ihm Ruhe. Dann zieht ein Sturmtief auf. Die See wütet. Die Einheimischen kennen das. Routiniert trotzen sie den Naturgewalten. Munir wird einer von ihnen und findet zu einer gewissen Gelassenheit …
Autor und Regisseur Ameer Fakher Eldin, geboren 1991 in Kiew, Sohn syrischer Eltern, aufgewachsen auf den Golanhöhen, erzählt lakonisch. Hektik bleibt aus. In aller Ruhe wird Munir beobachtet. Eine Meditation. Das irritiert zunächst. Man muss als Zuschauer viel Geduld aufbringen. Hat man die, fühlt man sich bald selbst auf der Hallig. Das durchweg zurückhaltende Schauspiel, die spürbare Herzenswärme von Hanna Schygulla allem voran, hat einen enormen Sog. Zudem hat Kameramann Roland Plante vielsagende Bildkompositionen geschaffen. Man begreift nicht allein mit dem Kopf, man fühlt, was es heißt, fern der eigenen Heimat und ihrer Kultur leben zu müssen.