(Deutschland, 86 Minuten/ Start in Deutschland: 17. 04. 2025)
Beim Stichwort „Deutsche Komödie“ schaudert’s einen leider häufig. Denn zu oft ist platte Albernheit angesagt. Das ist hier erfreulich anders. – Der Film punktet vor allem mit einer originellen Ausgangsidee: Die 13jährige Marielle kann plötzlich die Gedanken ihrer Eltern lesen und hört selbst Gespräche, die Vater oder Mutter weit entfernt von ihr führen. Was für die Erwachsenen meist unangenehm ist, weil dadurch manche Schwindelei auffliegt. Andrerseits eröffnen sich daraus vielleicht auch Chancen, das Leben schöner zu gestalten?!
Leider hat der Film von Regisseur Frédéric Hambalek einen Schwachpunkt: Der Humor basiert vor allem auf Schadenfreude. Es liegen ziemlich viele der sprichwörtlichen Bananenschalen rum. Gutes Schauspiel macht da aber einiges wett. Vor allem erfreuen Julia Jentsch und Felix Kramer als Mutter und Vater. Beide haben jeweils tolle Momente. Felix Kramer etwa lässt immer mal wieder pointiert aufleuchten, wie peinigend es sein kann, wenn Schein und Sein nicht zusammenpassen. Positiv fällt zudem das Finale auf. Das fällt nämlich ganz anders aus als selbst gewiefte Kinofans vermuten dürften. Und es werden nicht, wie so oft hierzulande, sämtliche offenen Fragen beantwortet oder gar Erklärungen für dies oder das oder auch jenes geliefert.
Kein Meisterwerk – aber besser als vieles aus der einheimischen Filmproduktion, dass als witzig angepriesen wird.