(Deutschland, Frankreich, Schweiz, Taiwan, Brasilien, 112 Minuten/ Start in Deutschland: 15. 05. 2025)
Garantiert ein Markstein in der Karriere der Schauspielerin Helena Zengel. – Manche feiern die 2019 als Zehnjährige mit „Systemsprenger bekannt gewordene Helena Zengel bereits als Star. Nun, das ist doch (noch!) etwas übertrieben. Aber zweifellos: Die junge Aktrice dürfte bei weiter kluger Rollenwahl wirklich berühmt werden. Denn ihr gelingt, sechszehn ist sie jetzt gerade mal, was viele ältere und erfahrene Schauspielerinnen nicht vermögen: Sie schafft es, dem Publikum den Eindruck zu vermitteln, es denke mit der von ihr verkörperten Figur mit, spüre auch deren emotionale Höhen und Tiefen, schaue sozusagen in sie hinein. Das ist überaus erstaunlich. Denn ein enormer äußerlicher Aufwand oder Kraftakt ist der Jugendlichen nicht anzumerken. Was sicher auch der Inszenierung der deutschen Drehbuchautorin und Regisseurin Pia Marais („Im Alter von Ellen“) zu danken ist.
Helena Zengel verkörpert Rebecca. Sie gerät im Lauf des Geschehens in einen Konflikt: Soll sie sich ihrem vermeintlichen Vater Lawrence weiterhin unterordnen, oder soll sie sich lösen? Rebecca hat in sehr jungen Kinderjahren Jahren einen Flugzeugabsturz überlebt. Die Einheimischen verehren sie, scheint sich doch ein Wunder ereignet zu haben. Was Lawrence ausnutzt: Er lässt Rebecca gegen Bezahlung als Heilerin auftreten. Und das Geschäft läuft gut. Schwierig wird es, als die beiden zwischen die Fronten geraten – Einheimische und Naturschützer opponieren gegen die Profitgier der Vertreter der Holzindustrie. Nun ist es an Rebecca, sich für einen Lebensweg zu entscheiden …
Dank Helena Zengels Können ist der Prozess er Selbstfindung gut nachvollziehbar. Die gesellschaftskritische Ebene mutet dagegen doch etwas grob konstruiert an. In Erinnerung bleibt Helena Zengels Porträt einer Pubertierenden zwischen Anpassung und Aufbegehren. Das fesselt, das hat Tiefgang.