(Italien, Frankreich, 136 Minuten/ Start in Deutschland: 10. 04. 2025)
Ein filmisches Gedicht, oft rätselhaft, gelegentlich geschwätzig, dann wieder philosophisch und durchweg verzaubernd. –Parthenope (Celeste Dalla Porta), eine junge Frau, ist intelligent, willensstark und bildschön. Manchmal scheint es, als umgebe sie etwas Geheimnisvolles. Oder ist das alles lediglich Einbildung? Für Autor und Regisseur Paolo Sorrentino ist sie auf jeden Fall die Personifizierung seiner geliebten (und gern auch verklärten) Heimatstadt Neapel. Geschwätziges Philosophieren bleibt dabei aus, auch falsches Pathos.
Story? Weitestgehend Fehlanzeige. Sorrentino offeriert ein Kaleidoskop der Stimmungsbilder. Parthenope (in ihren späten Jahren von Stefania Sandrelli verkörpert) schert sich nicht um das, was andere in ihr sehen. Konsequent geht sie ihren eigenen Weg. Wobei das Wort „eigen“ hier in seiner ganzen Vieldeutigkeit zu verstehen ist. Manche Szenenfolge erinnert an Fellini. Auch Visconti kommt einem in den Sinn.
Wer ausschließlich auf Action steht, auf Krach-Bumm-Zisch, dürfte von diesem Film gehörig verwirrt werden. Denn hier werden nicht mal ansatzweise Erwartungen an geradliniges Erzählen und laute Effekte bedient. Sorrentino schwelgt in Bildern voller Licht und Schatten, in der Anmut seiner beiden Parthenope-Interpretinnen, darin, Geheimnissen ihre Geheimnisse zu lassen. Es ist wie mit Neapel: Sekunden genügen – und man beginnt zu schwärmen oder wendet sich desinteressiert ab. Fans der Mittelmeermetropole werden einfach nur hingerissen sein. Eine schönere Kino-Liebeserklärung an eine Stadt gab es wohl nie zuvor.