(Deutschland / 92 Minuten/ Start in Deutschland: 02. 10. 2025)
Klug, spannend. bezaubernd, gedankenreich. – Michael Endes 1973 erstmals veröffentlichtem Bestseller „Momo“ wurde 1986 erstmals zum Kino-Hit. Die Erstverfilmung des Bestsellers für Kinder aller Altersklassen erreichte ein Millionenpublikum. Kenner des nun fast vierzig Jahre alten Spielfilms waren skeptisch, ob eine neuerliche Leinwandadaption überzeugen könnte. Kann sie.
Die Story ist weitestgehend die Bekannte. Das halbwüchsige Mädchen Momo (Alexa Goodell), Herkunft unbekannt, rettet die Menschen vor der Gier eines Konzerns. Der klaut Zeit. Er redet den Leuten ein, man dürfe nie und nirgends Zeit mit Müßiggang verschwenden, sondern müsse sich ein Konto für gesparte Sekunden, Minuten, Stunden anlegen. Die Geschäftemacher erbeuten so Zeit im Überfluss, da sie die Konten plündern. Mit einem elektronischen Armband überwachen sie jung und alt. Was weithin zu einem seelenlosen Dasein führt. Momo aber kämpft gegen die Agentinnen und Agenten des Konzerns. Eine höchst eigenwillige Schildkröte und Meister Hora (Martin Freeman), der pfiffige Wächter der Zeit, sind ihre wichtigsten Verbündeten.
Es ist gruselig, wie aktuell die Geschichte anmutet. Die Anklage seelenloser Profitgier ist überaus zeitlos. Diese Ebene wird jedoch nicht überzogen. Jüngste Zuschauerinnen und Zuschauer können sich an einem gefühlvoll-poetischen Märchen erfreuen. Die 12-jährige Engländerin Alexa Goodell in der Titelrolle erweist sich dabei als ideale Begleiterin. Mit einem offenen Gesicht und spürbarer Herzensgüte zieht sie nicht nur ein kindliches Publikum in ihren Bann. Auch Erwachsene dürften begeistert sein. Und ihnen bietet der Film obendrein viel Kluges, das ein Nachdenken lohnt. Ein Familienfilm par excellence. Generationsübergreifend wird jede Menge Gesprächsstoff geboten.