(USA, 170 Minuten/ Start in Deutschland: 21. 05. 2025)
Was für eine Überraschung: Tom Cruise alias Ethan Hunt rettet mal wieder die Welt. – Zweifellos: Tom Cruise ist ein exzellenter Schauspieler. Das hat er in diversen Spielfilmen bewiesen. Und er ist sportlich ein As. Auch das haben schon so einige seiner Kinoauftritte bewiesen. Tatsächlich soll er die gewagtesten Stunts selbst ausführen. In der nun etwa drei Jahrzehnte umspannenden „Mission: Impossible“-Reihe hat er mit gutem Schauspiel und tollen Action-Szenen brilliert. „Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning“ hat Fans von Krach-Bumm-Zisch denn auch ein Feuerwerk an Spaß geboten. Der achte Teil nun sollte krönender Abschluss werden. Doch: Pustekuchen. Zumindest weitgehend.
Das Gute zuerst: Kurz vorm verdammt kitschigen Finale gibt es eine wirklich atemberaubende Action-Sequenz: Tom Cruise zeigt seine Klasse auf, um, unter, in einem Doppeldecker hoch in der Luft. Da stimmt jeder Schnitt, jeder Musikeinsatz, eine Bewegung. Das Timing ist perfekt. Kintopp der Extra-Klasse. Das Nicht-so-Gute: Vor der Flugsequenz herrscht dominiert knapp zwei Stunden Langeweile. Zwar wird die durch eine furiose Unterwasser-Sequenz gebrochen, doch auch die reißt einen letztlich nicht wirklich aus dem Kinositz. Denn: Es ist klar, dass Ethan Hunt, wie gefährlich die Situation auch anmutet, gewinnen wird. Allein der Blick zur Uhr verrät’s einem. Da liegt dann nämlich mindestens noch eine halbe Stunde Laufzeit des Films vor einem. Und jedem ist klar, dass die ohne Ethan Hunt bzw. Tom Cruise nicht gefüllt werden könnte … Crux des Films: Der spürbare Anspruch, mehr als 08/15-Entertainment bieten zu wollen. Drum werden in der schier endlos ausufernden Exposition unzählige Erklärungen abgeliefert und Handlungsfäden und -fädchen verschiedenster „M: I“-Erfolge miteinander verknüpft. Das ist zu viel, viel zu viel des Guten. Weniger wäre eindeutig mehr gewesen. Bester Moment: Der Film ruft eindeutig dazu auf, sich nicht von selbsternannten Welt-Führern zu Hass aufstacheln zu lassen. Klare Botschaft: Die Zukunft der Menschheit in Frieden und Wohlstand ist nur dann (vielleicht) erreichbar, wenn alle Menschen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion etc. miteinander arbeiten statt gegeneinander. Da ist es wohl auch kein Zufall, dass die USA von einer klugen Frau (Angela Bassett) mit Verstand und Herz regiert werden …
Und Tom Cruise? Ja, er kann’s einfach. Ob Kraftprotz oder Schmuseboy, eiskalt oder hochemotional (Hat er schon mal in einem anderen Film so viele Tränen verdrückt?) – Tom Cruise erfüllt alle Erwartungen. Er selbst also tritt mehr als ehrenvoll als Ethan Hunt ab. Schön wär’s, wenn er bald mal wieder in eine komplexere Rolle schlüpfen dürfte, um sein Talent als Charakterinterpret auszuspielen.