„Frankenstein“

(USA/ 150 Minuten/ Start in Deutschland: 23. 10. 2025)

Opulent. – Monster haben Konjunktur. Klar dabei meist: Das größte Monster auf Erden ist der Mensch an sich. Oscar-Preisträger Guillermo del Torro bestätigt das nun mit der x-ten Verfilmung des vor mehr als zweihundert Jahren erschienenen Romans von Mary Shelley. Inhaltlich wird also nichts Neues geboten, zumal der Film sich recht eng an die Vorlage hält. Was den Reiz ausmacht, ist die optische und akustische Opulenz. Jede Einstellung ist von einem starken Schaueffekt geprägt. Man kann sich kaum sattsehen. Wobei, wiewohl sicherlich digitale Technik zum Einsatz gekommen ist, der Eindruck überwiegt, es mit „handgemachten“ Effekten zu tun zu haben. Was wirkungsvoll ist. Denn dadurch bleibt durchweg ein „human touch“ bestehen.

   Den bedienen auch die Akteure. Selbst in überdrehten Momenten hat man den Eindruck, die Figuren sind fest mit dem Boden der Wirklichkeit verbunden. Zu sehen sind durchweg glaubhafte Charaktere. Was es dem Publikum leicht macht, sich selbst einzubeziehen und, so gewillt, bei allem schönen Schauder und dem daraus resultierenden Amüsement auch über Ernsthaftes nachzudenken, etwa über die Unmöglichkeit exakte Grenzen zwischen Gut und Böse zu ziehen.

   Großartig: Die Musik von Alexandre Desplat. Sie illustriert nicht allein, sie treibt das Geschehen voran. Und sie unterstützt die auf psychologische Tiefe ausgerichteten schauspielerischen Leistungen. Oft ist es der Sound, der den Zuschauerinnen und Zuschauern subtil eine Nähe zu den Seelen der Handelnden ermöglicht. Dies und die durchweg raffiniert komponierten Bilder sorgen für ganz großes Kino.

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