„Eddington“

(USA/ 145 Minuten/ Start in Deutschland: 20. 11. 2025)

Beängstigend realistisch! – Und (nach „Honey Don’t!“ sowie „One Battle After Another“) gleich noch eine Kleinstadtsatire aus dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Mit satirischer Schärfe zeigt Drehbuchautor und Regisseur Ari Aster die Schrecken einer Gesellschaft, die statt auf ein menschliches Miteinander auf ein unmenschliches Gegeneinander setzt: Mitten in der Corona-Pandemie gehen in der titelgebenden Kleinstadt im US-Bundestaat New Mexico Sheriff Joe (Joaquin Phoenix) und Bürgermeister Ted (Pedro Pascal) aufeinander los. Was wie eine Farce beginnt, weitet sich – mitten in der Corona-Pandemie – zur gewaltdurchtränkten Tragödie. Wobei dem Virus der menschlichen Dummheit die Hauptrolle zukommt …

   Ari Aster ist nicht subtil. Mit bitterem Humor unternimmt er einen Rundumschlag und nimmt brachial aufs Korn, was es seiner Meinung nach aufs Korn zu nehmen gilt: pervertierte Machtgelüste und Black-Lives-Matter-Proteste, Pseudo-Religiosität sowie Internet- und Social-Media-Hörigkeit, Waffenwahn und alltäglichen Rassismus und und und … Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Denn wie überdreht auch alles anmutet, stellt man doch rasch fest, dass das Geschehen schockierend real anmutet.

   Joaquin Phoenix, Emma Stone, Pedro Pascal und Austin Butler in den wichtigsten Rollen setzen die bitteren Pointen mit brillantem Timing. Da sie keine Pappfiguren verkörpern und nicht in Stereotype verfallen, muten sie gespenstisch wirklich an. Das gibt der Mahnung, die schlichte menschliche Vernunft zu achten, eine verstörende Stärke.

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