(Deutschland / 79 Minuten/ Start in Deutschland: 11. 09. 2025)
Schön schräg und dabei klug! – Derbes, Zotiges, Vulgäres aus deutschen Filmwerkstätten ist nicht sooo selten. Eine intelligente Anarcho-Komödie jedoch – da ist Suchen angesagt. Spontan fällt mir allein „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“ ein. Und das ist nun auch schon mehr als ein Vierteljahrhundert her.
„Beule – Zerlegt die Welt“ ist die zweite Regie-Arbeit von Schauspieler Janek Rieke. Er hat auch das Drehbuch verfasst und agiert in der Hauptrolle des Seemannes Olli (Janek Rieke), genannt Beule. Der ist ein Voll-Chaot, weil er sich selbst nicht im Griff hat. Freundin Anja (Julia Hartmann) glaubt hingegen, ihn im Griff zu haben. Was ein Irrtum mit schwerwiegenden Folgen ist …
Die Marx Brothers lassen grüßen: Zerstörungslust ist angesagt, Chaos triumphiert, Wahnwitz jubelt. Das alles in wirklich rasantem Tempo. Feinsinnig ist das nicht, jedoch sehr unterhaltsam für alle, die Nonsens pur mögen. Oder steckt doch mehr dahinter? Lässt sich das etwa als Kritik am Turbokapitalismus deuten, da der Mensch nichts mehr zählt, nur noch das Geld? Erstmal geht man gut unterhalten aus dem Kino – und dann fällt einem auf, dass man doch tatsächlich über manch Gewichtiges nachdenkt. Verblüffend!